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Kumar Sundaram betont militärische Bedeutung des indischen Atomprogramms

Indiens Atompolitik war schon immer undurchsichtig, und die zivilen und militärischen Komponenten sind eng miteinander verflochten. Indien kaufte und verwendete in den 50er und 60er Jahren Material, Technik und Fachwissen unter dem Motto „Atoms for Peace” von den USA, Kanada, Britannien und anderen Ländern und sorgte damit dann 1974 für eine „friedliche” Detonation. Das bewies, dass die vermeintlich zivile Technik militärisch relevant ist. Als Reaktion auf diesen Vorfall entstand die internationale Nuclear Suppliers Group (NSG), die die Proliferation von Kernwaffen verhindern soll. Indien erzeugt kaum Atomstrom. Das gesamte Programm war immer auf militärische Ziele ausgerichtet. Beispielsweise wurden Reaktortypen gewählt, die Plutonium für die Waffenherstellung erzeugen. Dem Abkommen mit den USA zufolge ist das militärische vom zivilen Atomprogramm getrennt. Aber das spielt keine Rolle mehr, denn Indien hat jetzt Atomwaffenstatus. Heute kauft Indien Uran für Atomkraftwerke auf dem Weltmarkt, sodass mehr heimische Ressourcen für Rüstungszwecke zur Verfügung stehen.

So der indische Friedens- und Antiatom-Aktivist Kumar Sundaram in einem Interview mit E+Z. Vollständiges Interview …

Beim Besuch des indischen Aktivisten in Deutschland wurde das Graffito an einem der beiden Bunker in der Mutlanger Heide ergänzt. ‘Shanti’ und ‘Aman’ – Frieden in Hindi und Urdu.

Kudankulam Falschmeldungen – Ein Beispiel

AM 10.Januar 2014 ging quer durch die englischsprachige Presse Indiens die Meldung, der Block 2 des AKW Kudankulam werde im September 2014 Strom produzieren, der erste Block liefere bereits Strom – gegenwärtig mit einer Leistung von 440, Ende Februar dann mit 1000 Megawatt (Second unit of Kudankulam to generate electricity from September, z.B. Times Of India).

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Indisch-russische Atomdiplomatie

Bei seiner Moskaureise wollte der indischen Premierminister Manmohan Sing weitere Vereinbarungen zur Lieferung von Atomkraftwerken unterzeichnen. Gerne hätte er mit Putin den Beginn der Stromproduktion des ersten russischen Atomkraftwerkes in Indien gefeiert. Aus beidem wurde nichts. Das sind nicht nur gute Nachrichten. Denn die Sicherheit der Menschen in Südindien wird für diplomatische Worthülsen aufs Spiel gesetzt.

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