Selbst atomkritische Medien verbreiteten die Falschmeldung, die indische Regierung habe im April 2018 ihre AKW-Pläne auf ein Drittel gekürzt. Tatsächlich wurden die Ausbauziele auch nicht minimal reduziert. Die Modi-Regierung wird allerdings nur einen Teil der geplanten AKWs bauen können.
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Nuclear Lies – Film jetzt auf Youtube
Der Film von Praved Krishnapilla über Indiens Atomindustrie ist seit April 2018 auf Youtube verfügbar: https://youtu.be/vx0GpGcEhBE
Hier gibt es Hintergrundinformationen zum Film.
Atomkraftwerke für Indiens militärische Supermacht-Ambitionen
Da einerseits der Ausbau der Atomenergie auch in Indien immer absurder erscheint und anderseits die indische Regierung nicht blöd ist, stellt sich die Frage nach den wirklichen Zielen des indischen Atomenergieprogramms. Dieser Beitrag stellt folgende These zur Diskussion: Mit dem Bau von Atomkraftwerken soll eine einheimischen Atomindustrie aufgebaut werden, die in der Lage ist, die indische Kriegsmarine mit Atomantrieben auszurüsten.
Proteste gegen indisches Atomprogramm während COP21
Die indische Regierung propagiert den Ausbau der Atomenergie als Maßnahme gegen den Klimawandel. In ihrer Absichtserklärung zum Klimagipfel in Paris kündigt sie eine Vervielfachung der heutigen Atomkraft-Kapazität an: von heute 5,7 GW auf 63 GW im Jahre 2032. Dazu müssten sechzig neue Atomkraftwerken gebaut werden. Mindestens dreißig dieser AKWs sollen importiert werden. Ein Riesengeschäft für die internationale Atomindustrie.
Protest vor Areva-Zentrale
Der französische Staatskonzern Areva möchte mit dem Bau von sechs EPR-AKWs in Jaitapur seinen Anteil an diesem Geschäft sichern. Für Aktivist/innen aus vier Ländern war das der Anlass, am 10.Dezember 2015 die Areva Zentrale in Paris aufzusuchen. Vor dem Eingang des schwarzen Areva-Turms in La Defense forderten sie Areva auf, den Uranabbau einzustellen. Den Beschäftigten überbrachten sie aus Jaitapur den Appell „Arbeitet nicht für Atomkraft“. Die Protestierenden solidarisierten sich mit dem Widerstand in Jaitapur. Areva-Beschäftigte quittierten den Protest mit blödem Grinsen. Die in La Defense patrouillierenden Uniformträger ignorierten die Aktivist/innen (Bild 1).
COP21 – Don’t nuke the climate!
Nuclear power is no solution. India government plans expansion of nuclear power against strong opposition of local people. Next step could be a nuclear agreement between India and Japan, signed during Abe’s visit to India this week. There will be international protests against this agreement.
Nuclear Lies – Informationen zum gleichnamigen Film über die indische Atomindustrie
“18.Mai 1974: Ein friedliches Nuklearexperiment wurde in Pokhran, Rajasthan, durchgeführt.”
(Bhabha Atomforschungszentrum BARC)
Aktuell sind in Indien 20 Atomkraftwerke an 7 Standorten im Betrieb. Sie haben insgesamt eine Nennleistung von 5.680 Megawatt. Die indische Atomindustrie umfasst die komplette Nuklearkette, vom Uranabbau, über Anreicherung, Brennelemente- und Bombenproduktion und Wiederaufarbeitung bis zur Zwischen-Endlagerung. Der Film “Nuclear Lies” zeigt nicht alle Atomanlagen, deckt aber die ganze Breite der Atomindustrie ab.
Nuclear Lies – Rundreise mit Praved Krishnapilla
Im September 2015 reist Praved Krishnapilla mit seinem Film “Nuclear Lies – Atomlügen” durch Deutschland:
15.9.15 | Freiburg im KoKi, AntiAtom Freiburg | 19:30 Uhr |
16.9.15 | Tübingen, 4-Häuser-Projekt und BUND Regionalverband Neckar-Alb | 19:30 Uhr im Café des 4-Häuser-Projekts, Hechinger Str. 46 |
17.9.15 | Schwäbisch Hall im Kino im Schafstall | 20:00 Uhr |
18.9.15 | Frankfurt am Main | 20:15 Uhr in der Raumstation Rödelheim, Auf der Insel 14 (Hinterhof) |
19.9.15 | Hannover | 19:30 Uhr im KoKi, Sophienstr.2 |
20.9.15 | Berlin im Regenbogenkino | 19:00 Uhr |
21.9.15 | Kiel, BI gegen Atomanlagen | 19:30 Uhr im FahrradKinoKombinat, Alte Mu, Lorentzendamm 6-8 |
22.9.15 | Wendland, BI Lüchow-Dannenberg | 19:30 Uhr, Ostbahnhof, Dannenberg |
23.9.15 | Hamburg im Centro Sociale | 19:30 Uhr |
24.9.15 | Flensburg | 19:30 Uhr, Tableau, Kurze Str. 1 / Ecke Hafendamm |
Neuer Film: Nuclear Lies – Atomlügen
Der Dokumentarfilm „Nuclear Lies“ deckt die furchtbaren Missstände rund um indische Atomanlagen auf. Mit Lügen werden die Menschen manipuliert, mit Polizeigewalt zum Schweigen gebracht.
Der 72-minütige Film nimmt uns mit auf eine Reise zu verschiedenen Standorten der Atomindustrie in Indien – angefangen bei einer Uran-Mine über die derzeit größte geplante Nuklearanlage der Welt in Jaitapur an der Westküste bis hin zu den beiden Reaktorblöcken bei Kudankulam an der Südspitze Indiens.
Dabei stellt Regisseur Praved Krishnapilla weniger die ökonomischen Zusammenhänge in den Vordergrund, sondern widmet sich vielmehr den Stimmen und Perspektiven der Betroffenen und ihrem persönlichen Kampf ums Überleben.
Der Film geht 2015 in den Kino-Verleih. Anti-Atom-Gruppen können den Film (mit deutscher Synchronisation) ab März 2015 beim Waldviertler EnergieStammtisch beziehen.
Vom Widerstand zum Protest – Die Anti-AKW-Bewegung unter Modi
Mit den Wahlen im Mai dieses Jahres ist die Bewegung gegen die Atomkraftwerke in Indien abgeflaut. Nach Niederlagen in Kudankulam und Jaitapur wurde der Widerstand durch die Fokussierung auf die Wahlen weiter geschwächt. Mit Modi hat das nichts zu tun. Dieser verkündete zwar, das Atomprogramm in vollem Umfang umsetzen zu wollen, wirkliche Fortschritte konnte er aber bislang nicht erzielen. In der Auseinandersetzung um die Atomkraft in Indien ist eine vielleicht trügerische Ruhe eingetreten.
… weiter auf anti atom aktuell.
Nachtrag:
Shiv Sena weiterhin gegen AKW Jaitapur. Udayakumar aus AAP ausgetreten. Continue reading
Petition gegen indisch-japanisches Atom-Abkommen
Indische und japanische AKW-GegnerInnen bitten um Unterzeichnung einer Petition gegen ein Atomabkommen zwischen ihren Ländern.
Wer unterzeichnen möchte, kann dies tun unter
oder unter http://www18.ocn.ne.jp/~nnaf/129d.htm.
Abe und Modi wird das nicht beeindrucken, aber die Unterzeichnung der Petiton ist ein kleines Zeichen der weltweiten Solidarität.
Hier die Übersetzung der Petition (Danke an Kerstin fürs Übersetzen):