Petition gegen indisch-japanisches Atom-Abkommen

Indische und japanische AKW-GegnerInnen bitten um Unterzeichnung einer Petition gegen ein Atomabkommen zwischen ihren Ländern.

Wer unterzeichnen möchte, kann dies tun unter

India-Japan-Nuclear-Agreement-petition

oder unter http://www18.ocn.ne.jp/~nnaf/129d.htm.

Abe und Modi wird das nicht beeindrucken, aber die Unterzeichnung der Petiton ist ein kleines Zeichen der weltweiten Solidarität.

Hier die Übersetzung der Petition (Danke an Kerstin fürs Übersetzen):

Weg mit dem Japan-Indien-Atomabkommen: ein internationaler Appell an die Ministerpräsidenten Shinzo Abe und Narendra Modi

Der indische Ministerpräsident Narendra Modi soll Japan am 31. August besuchen. Für den 1. September wird befürchtet, dass Herr Modi und Herr Shinzo Abe das Japan-Indien-Abkommen über nukleare Zusammenarbeit abschließen. Wir, die betroffenen Bürger und Gruppen der Zivilgesellschaft in Japan, Indien und der Welt fordern beide Ministerpräsidenten auf, sofort die Verhandlungen zu beenden.

Diese Vereinbarung dreht effektiv am Rad der Geschichte der Abrechnung nach Fukushima, indem es weltweit agierende Atomfirmen in Indien reinwäscht, die gewaltsam Atomprojekte gegen die schutzlose Bevölkerung durchsetzen wollen. Außerdem würde ein inakzeptabler Präszedenzfall für die Legitimation indischer Atomwaffen geschaffen, produziert durch internationale Atomtechnologie.

Die Reaktorkatastrophe von Fukushima Daiichi hat der ganzen Welt gezeigt, wenn sich ein Atomunfall erst einmal ereignet hat, hat er Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft und alles Leben weit in die Zukunft hinein, und das auf unkalkulierbare und gefährliche Weise. Im Lichte dieser Atomkatastrophe sind Japans Pläne, weitere Atomkraftwerke zu bauen so gut wie unmöglich, sogar das Wiederanfahren der bestehenden AKW ist verwerflich und haltlos.

Angesichts dieser Probleme im heimischen Umfeld hat Herr Abe sich im Ausland umgesehen, um nun die schwächelnde indische Atomindustrie zu retten. Die Abe Regierung hat mit vielen Ländern atomare Handelsabkommen geschlossen und hat riesige Pläne für den Export ihrer Atomtechnologie. Angesichts der aktuellen Situation in Japan, wo die Menschen weiterhin unter den Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima Daiichi leiden, ist es beschämend, dass Japan mit all den Erfahrungen des Unfalls und der schlimmen Konsequenzen dieser Technologie gedankenlos Atomtechnologie in andere Länder ausführen will.

Das Japan-Indien-Abkommen über nukleare Zusammenarbeit hat mehrere unannehmbare Auswirkungen. Indien ist im Besitz von Atomwaffen und hat zweimal Atomwaffentest gemacht, ohne dem Atomwaffensperrvertrag (Nuclear Nonproliferation Treaty, NPT) beigetreten zu sein. Der Abschluss des Japan-Indien-Abkommen über nukleare Zusammenarbeit wäre eine de-facto-Legitimierung der indischen Atomwaffen. Darüber hinaus würde die japanische Belieferung mit Atomtechnologie Indiens Atomarsenal steigern: Indien würde die importierten Reaktoren für die „zivile“ Nutzung einsetzen und das gesamte Uranvorkommen wäre für die Waffenproduktion freigesetzt. Durch den Abschluss des Vertrages würde Japan effektiv am Kernwaffenprogramm Indiens teilhaben.

Wenn wir zulassen, dass diese Vereinbarung abgeschlossen werden, wäre es eine Sünde, nicht nur gegen Hibakushas, die die Atombomben in Hiroshima und Nagasaki überlebt haben, sondern es würde auch Japans Rolle in der Welt für die globale nukleare Abrüstung untergraben.

Ministerpräsident Abe, Sie reisen als Botschafter der Atomindustrie um die ganze Welt. Der Export von Atomtechnologie ist aus ihrer Weltsicht der Schlüssel für Japans wirtschaftliche Belebung. Sie haben die Neigung, die Welt über die Lehren aus Fukushima zu belehren und die Verantwortung Japans zu unterstreichen, sichere Kernkraftwerke zu liefern. Wenn es irgendeine Lehre aus Fukushima gibt, ist es jedoch nicht, den unauflösbaren Widerspruch von atomarer Sicherheit fortzuschreiben, es sind detaillierte und sofortige Evakuierungspläne für Japan zu erstellen. Wir glauben, dass unsere Hauptverantwortung ist, zu zeigen, dass eine Welt ohne Atomkraft möglich ist, nicht unter dem Druck atomkraftbefürwortender Ländern wie den USA und Frankreich zu handeln. Dem lukrativen Kernenergiemarkt in Indien darf nicht erlaubt werden, diese Prinzipien zu untergraben.

Ministerpräsident Modi, die indische Regierung hat bekanntgegeben, dass die Auswirkungen des Atomunfalls von Fukushima nicht “wirklich entscheidend” sind. Bitte besuchen Sie Fukushima, während Sie in Japan sind, und sehen, wie Menschen leiden, sehen Sie selbst, wie der noch immer sich fortsetzende Atomunfall weiter Leben zerstört. Wenn Sie selbst in die Schuhe der Überlebenden steigen, werden Sie Ihren Plan aufgeben, mehr Atomkraft anzupreisen. Den Namen Fukushima im Munde zu führen ist ein grausamer Witz, wenn man nicht auf der Seite der Überlebenden steht.

Wir fordern beide Ministerpräsidenten auf, jede weitere Diskussion über die Japan-Indien-Abkommen über nukleare Zusammenarbeit zu beenden, und die Verhandlungen zu annulieren In der Post-Fukushima Welt, wäre es weiser, über das Erstellen einer Zukunft ohne Atomwaffen und Atomkraft zu diskutieren.