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Aktuelle Berichte aus Südindien

Dieses Jahr war es mehreren JournalistInnen und AktivistInnen möglich, Kudankulam und Idinthakarai, das Zentrum des Widerstandes, zu besuchen. Die Orte sind zur Zeit frei zugänglich.

Sandra Petersmann aus dem ARD-Hörfunkstudio Neu Delhi verliert in ihrem Beitrag Indien setzt auch nach Fukushima auf Atomkraft kein Wort über die Ausfälle und besonderen Risiken des AKWs in Kudankulam und suggeriert, Atomkraft könne einen Beitrag zur Energieversorgung in Indien leisten.

Idinthakarai_Maerz_2015

Gabor Halasz berichtet für den NDR direkt aus Idinthakarai. Fünf Minuten Zeit nehmen und anschauen: Indien: Proteste gegen neues Atomkraftwerk.

 

Neuer Film: Nuclear Lies – Atomlügen

NuclearLies

Bild: © Nuclear Lies

Der Dokumentarfilm „Nuclear Lies“ deckt die furchtbaren Missstände rund um indische Atomanlagen auf. Mit Lügen werden die Menschen manipuliert, mit Polizeigewalt zum Schweigen gebracht.

Der 72-minütige Film nimmt uns mit auf eine Reise zu verschiedenen Standorten der Atomindustrie in Indien – angefangen bei einer Uran-Mine über die derzeit größte geplante Nuklearanlage der Welt in Jaitapur an der Westküste bis hin zu den beiden Reaktorblöcken bei Kudankulam an der Südspitze Indiens.

Dabei stellt Regisseur Praved Krishnapilla weniger die ökonomischen Zusammenhänge in den Vordergrund, sondern widmet sich vielmehr den Stimmen und Perspektiven der Betroffenen und ihrem persönlichen Kampf ums Überleben.

Der Film geht 2015 in den Kino-Verleih. Anti-Atom-Gruppen können den Film (mit deutscher Synchronisation) ab März 2015 beim Waldviertler EnergieStammtisch beziehen.

Turbinenschaden in AKW Kudankulam offiziell bestätigt, Betrieb erst in 2015

Im Antrag zur Verlängerung des Probebetriebs für das AKW Kudankulam 1 hat die staatliche Betreibergesellschaft bestätigt, dass Turbinenschaufeln und -leitrad beschädigt seien und durch entsprechende Teile aus dem zweiten, noch nicht kritischen Block ersetzt würden. Der Beginn des kommerziellen Betriebes werde für den 22.Januar 2015 erwartet. (Antrag SO408, pdf)

Am 26.September 2014 musste der Probebetrieb wegen des Turbinenschadens abgebrochen werden. Die Genehmigung  für den Probebetrieb wurde nun zum dritten Mal verlängert.

Der Schrottreaktor funktioniert nicht.  Die Atomlobby lügt trotzdem frech weiter: Die IAEO-Statistik gibt noch immer (16.11.2014) an, das AKW Kudankulam 1 habe am 30.Juni 2014 den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Der russische Atomlobbyist Alexander Uvarov behauptet, der Ausfall des AKW Kudankulam sei nichts besonderes, der Reaktor sei lediglich für eine Routineinspektion gestoppt worden.

Nachtrag: Am 22.11.2014 wurde eine Analyse zum Turbinenproblem in Kudankulam veröffentlicht:

Damaged Turbo-Generator At Koodankulam Nuclear Power Plant, Overhauled Before Grid Connection?

Vom Widerstand zum Protest – Die Anti-AKW-Bewegung unter Modi

Mit den Wahlen im Mai dieses Jahres ist die Bewegung gegen die Atomkraftwerke in Indien abgeflaut. Nach Niederlagen in Kudankulam und Jaitapur wurde der Widerstand durch die Fokussierung auf die Wahlen weiter geschwächt. Mit Modi hat das nichts zu tun. Dieser verkündete zwar, das Atomprogramm in vollem Umfang umsetzen zu wollen, wirkliche Fortschritte konnte er aber bislang nicht erzielen. In der Auseinandersetzung um die Atomkraft in Indien ist eine vielleicht trügerische Ruhe eingetreten.

… weiter auf anti atom aktuell.

Nachtrag:

Shiv Sena weiterhin gegen AKW Jaitapur. Udayakumar aus AAP ausgetreten. Continue reading

AKW Kudankulam wegen Turbinenschadens abgeschaltet

Protest 10.9.2012 beim AKW Kudankulam. Foto von Amirtharaj Stephen

Protest 10.9.2012 beim AKW Kudankulam. Foto von Amirtharaj Stephen

Der erste Block des AKW Kudankulam musste am 26.September 2014 wegen einer Beschädigung der Turbinenblätter heruntergefahren werden. Für die Reparatur wird der zweite, noch nicht kritische Reaktor ausgeschlachtet.

Eine Ende Oktober 2014 veröffentlichte Studie empfiehlt, die Inbetriebnahme des ersten Blocks wegen gravierender Mängel abzubrechen und die Brennelemente aus dem Reaktor zu entfernen. Nur so könne eine Katastrophe abgewendet werden.

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Areva und BPR reagieren empfindlich auf Anti-Atom-Proteste

AktivistInnen aus Deutschland und Indien wollten dem Betriebsrat bei Areva in Offenbach und den Beschäftigten bei BPR in Esslingen einen Appell aus Jaitapur übergeben. In diesem Appell werden die bei Areva und BPR Beschäftigten aufgefordert, nicht länger für Atomkraft zu arbeiten. Areva rief die Polizei, BPR Esslingen distanzierte sich vom Atomgeschäft der BPR.

Weiterlesen: Bericht und Dokumentation auf Netzwerk IT

EsslingenDemo_24.10.14

Demo zur BPR in Esslingen Berkheim

Protest- und Gedenktag in Idinthakarai mit Grüßen vom Anti-Atom-Camp Kiel

Am 10.September 2014 versammelten sich in Idinthakarai mehrere Tausend Menschen zu einem Protesttag gegen das AKW Kudankulam. Zwei Jahre nach den massiven Übergriffen der Staatsgewalt gedachten sie auch der Toten aus der Anti-AKW-Bewegung.

Idinthakarai 10.Sept.2014

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Das potemkinsche Atomkraftwerk Kudankulam: Wieder kein kommerzieller Betrieb

Die von der Betreibergesellschaft NPCIL für August 2014 großspurig angekündigte kommerzielle Inbetriebnahme des AKW Kudankulam 1 scheiterte einmal mehr. Die NPCIL leiert weiterhin ihr Mantra herunter: „Nächsten Monat, nächsten Monat, …”. Soweit nichts Neues.

Nur die Lügen werden dreister. In der Öffentlichkeit kündigte die NPCIL den kommerziellen Betrieb von Block 1 an, während sie für die gleiche Zeit die Fortsetzung des Probebetriebs beantragte. In dem  Antrag legte die NPCIL auch dar, warum ein kommerzieller Betrieb vorerst nicht möglich sei.

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Petition gegen indisch-japanisches Atom-Abkommen

Indische und japanische AKW-GegnerInnen bitten um Unterzeichnung einer Petition gegen ein Atomabkommen zwischen ihren Ländern.

Wer unterzeichnen möchte, kann dies tun unter

India-Japan-Nuclear-Agreement-petition

oder unter http://www18.ocn.ne.jp/~nnaf/129d.htm.

Abe und Modi wird das nicht beeindrucken, aber die Unterzeichnung der Petiton ist ein kleines Zeichen der weltweiten Solidarität.

Hier die Übersetzung der Petition (Danke an Kerstin fürs Übersetzen):

Weg mit dem Japan-Indien-Atomabkommen: ein internationaler Appell an die Ministerpräsidenten Shinzo Abe und Narendra Modi

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