Lange habe ich die Strategie der Atomindustrie in Kudankulam nicht verstanden: Warum wurden gleich zwei AKWs gebaut und warum wurden zwei weitere bestellt, bevor das erste Strom liefern konnte.
Author Archives: pmoritz
Hinkley says NO to Jaitapur
Bei einer Protestkundgebung am 9. Oktober 2015 haben sich AktivistInnen in Hinkley (UK) mit der Bewegung gegen das AKW Jaitapur solidarisiert.
In Hinkley möchte EDF/Areva zwei EPRs bauen, mit irrsinnigen Staatssubventionen. In Jaitapur sollen es sechs EPRs sein. Wenn es gelingt das Vorhaben in Hinkley zu stoppen, wird Jaitapur noch schwerer durchsetzbar sein.
Unterstützt die Kampagne Kein Geld für Atom – Stoppt Brüssel!
Regierung Tamil Nadus fordert Modi auf, AKW Kudankulam wieder in Betrieb zu nehmen
Die Ministerpräsidentin Tamil Nadus, Jayalalithaa, forderte am 7.Oktober Premierminister Modi auf, das AKW Kudankulam wieder in Betrieb zu nehmen. Der Block 1 des AKW sei nun seit neunzig Tagen heruntergefahren. Der Reaktor müsse sofort wieder ans Netz, da die Windsaison zu Ende gehe. Modi solle die zuständigen Beamten der NPCIL anweisen, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, damit der Reaktor sofort wieder in Betrieb gehe. Außerdem solle Modi die Inbetriebnahme des zweiten Blocks beschleunigen. (Brief 7.10.15).
AKW Kudankulam: Sechs Monate Betrieb, mindestens drei Monate Wartung
Am 24.Juni 2015 ging der erste Block des AKW Kudankulam für die Jahresinspektion vom Netz. Die Inspektion, die ursprünglich am 20.August abgeschlossen sein sollte, wurde zunächst bis 20.September 2015 verlängert. Gründe für die Verlängerung der Wartung wurden der Bevölkerung nicht mitgeteilt. Der Reaktor hatte am 31.12.2014 den kommerziellen Betrieb begonnen. Seither gab es bereits zwei Notabschaltungen.
Während der Wartung sollen auch Brennelemente ausgetausch werden. Die abgebrannten Brennelemente werden auf dem AKW-Gelände gelagert. In diesem Zusammenhang sieht S.P.Udayakumar die Forcierung der Verfahren gegen Atom-GegnerInnen als Warnung vor Protesten. Über 100 Beschuldigte mussten am 18.August 2015 vor Gericht erscheinen. Die Verhandlung wurde auf Ende Oktober vertagt.
Nachtrag 10.9.15:
AKW Kudankulam erklärte ohne Zustimmung der Regulierungsbehörde den Beginn des kommerziellen Betriebs. Der abschließende Test scheiterte.
Analyse der Inbetriebnahme von Kudankulam 1
Nachtrag 23.9.2015:
Die Wieder-Inbetriebnahme wurde auf den 7.Oktober 2015 verschoben, Gründe dafür wurden nicht mitgeteilt.
Nachtrag 03.10.2015:
VT Padmanabhan, Paul Dorfman erwarten in ihrer Analyse KUDANKULAM NUCLEAR POWER PLANT FAILED IN THE COMMISSIONING TEST SEVEN TIMES AND IS READY FOR DECOMMISSIONING, dass der erste Block dieses Jahr nicht mehr ans Netz gehen wird. Sie beziehen sich auf eine Verlautbarung aus dem AKW, wonach man auf Ersatzteile aus Russland warte und erst im Dezember wieder in Betrieb gehen werde.
Nachtrag 07.10.2015:
Wie erwartet, konnte das AKW auch am 7. Oktober (letzte offizielle Ankündigung) nicht ans Netz, offiziell soll die Wartung jetzt bis 30. Oktober 2015 dauern.
Nachtrag 12.11.2015:
Die Wartung ist noch immer nicht abgeschlossen. Der Netzbetreiber veröffentlichte heute den 19. November 2015 als Datum für die Wiederaufnahme der Stromlieferung. Davor war der 11.November 2015 genannt worden, davor der 3. November. Alleine im November drei Terminverschiebungen.
Inzwischen kursieren auch Meldungen, wonach es Probleme bei den Kühlpumpen gäbe und eine Wieder-Inbetriebnahme erst im Dezember 2015 zu erwarten sei.
Nuclear Lies – Informationen zum gleichnamigen Film über die indische Atomindustrie
“18.Mai 1974: Ein friedliches Nuklearexperiment wurde in Pokhran, Rajasthan, durchgeführt.”
(Bhabha Atomforschungszentrum BARC)
Aktuell sind in Indien 20 Atomkraftwerke an 7 Standorten im Betrieb. Sie haben insgesamt eine Nennleistung von 5.680 Megawatt. Die indische Atomindustrie umfasst die komplette Nuklearkette, vom Uranabbau, über Anreicherung, Brennelemente- und Bombenproduktion und Wiederaufarbeitung bis zur Zwischen-Endlagerung. Der Film “Nuclear Lies” zeigt nicht alle Atomanlagen, deckt aber die ganze Breite der Atomindustrie ab.
Dokumentarfim “Jaitapur Live” auf Tour
Ein Film von Pradeep Indulkar, Englisch mit deutschen Untertiteln, 33 Minuten. Der Film dokumentiert den Widerstand gegen das geplante AKW Jaitapur mit vielen Originalaufnahmen auch aus der Vor-Fukushima-Zeit.
Nuclear Lies – Rundreise mit Praved Krishnapilla
Im September 2015 reist Praved Krishnapilla mit seinem Film “Nuclear Lies – Atomlügen” durch Deutschland:
15.9.15 | Freiburg im KoKi, AntiAtom Freiburg | 19:30 Uhr |
16.9.15 | Tübingen, 4-Häuser-Projekt und BUND Regionalverband Neckar-Alb | 19:30 Uhr im Café des 4-Häuser-Projekts, Hechinger Str. 46 |
17.9.15 | Schwäbisch Hall im Kino im Schafstall | 20:00 Uhr |
18.9.15 | Frankfurt am Main | 20:15 Uhr in der Raumstation Rödelheim, Auf der Insel 14 (Hinterhof) |
19.9.15 | Hannover | 19:30 Uhr im KoKi, Sophienstr.2 |
20.9.15 | Berlin im Regenbogenkino | 19:00 Uhr |
21.9.15 | Kiel, BI gegen Atomanlagen | 19:30 Uhr im FahrradKinoKombinat, Alte Mu, Lorentzendamm 6-8 |
22.9.15 | Wendland, BI Lüchow-Dannenberg | 19:30 Uhr, Ostbahnhof, Dannenberg |
23.9.15 | Hamburg im Centro Sociale | 19:30 Uhr |
24.9.15 | Flensburg | 19:30 Uhr, Tableau, Kurze Str. 1 / Ecke Hafendamm |
Wieder Notabschaltung des AKW Kudankulam
Reise zu den Brennpunkten der indischen anti-AKW-Bewegung – Kudankulam und Jaitapur
Im westindischen Jaitapur und in Kudankulam an der Südspitze Indiens entstanden schon vor Fukushima Massenbewegungen gegen AKWs. Der Staat reagierte mit Repression und Gewalt. Demonstrierende Atomkraft-Gegner wurden erschossen. AktivistInnen und ausländischen JournalistInnen wurde der Zugang zu den Zentren der Bewegung verweigert. Im Januar und Februar dieses Jahres reisten Petra und Peter nach Jaitapur und Kudankulam. Sie konnten sich von der Staatsmacht unbehelligt bewegen, mit Menschen vor Ort sprechen und einen Geigerzähler überbringen. Petra und Peter berichten von ihren Begegnungen mit Menschen an den beiden Standorten und der aktuellen Situation der anti-AKW-Bewegung in Indien.
… weiterlesen anti atom aktuell Teil 1 (Kudankulam), Teil 2 (Jaitapur).
Demo gegen AKW Jaitapur – AKW-GegnerInnen folgen hindunationalistischer Partei
Am 19.März 2015 demonstrierte die rechtsextreme, hindunationalistische Partei „Shiv Sena” in der Bezirkshauptstadt Ratnagiri gegen das AKW Jaitapur. Die lokale Widerstandsbewegung, die ihren Schwerpunkt im muslimischen Fischerdorf Sakhri Nate hat, unterstützte die Shiv-Sena-Demonstration.