Muslimgemeinde bei Jaitapur wählt hindunationalistisch

Die Kongresspartei musste ihre Wahlveranstaltung im muslimischen Fischerort Sakhri Nate absagen. Die Fischergemeinde hatte schon schwarze Fahnen für Protestaktionen bereit gelegt. Die Menschen in Sakhri Nate machen die Kongresspartei für den Tod von Tabrez Sayekar verantwortlich. Vor drei Jahren, am 18.April 2011, war dieser bei einer Demonstration gegen den Bau des Areva-AKWs im nahe gelegenen Jaitapur erschossen worden. (Hindustan Times)

Die Fischergemeinde hat beschlossen, bei den indischen Unterhauswahlen für die hindunationalistische Shiv Sena zu stimmen. Die im Bundesstaat Maharashtra starke Shiv Sena kandidiert in einem Wahlbündnis mit der Bharatiya Janata Party (BJP).

Die BJP gilt bei den Unterhauswahlen als Favorit. Sie vertritt einen deutlichen Pro-Atom-Kurs. Die Shiv Sena unterstützt dagegen seit Jahren den Kampf gegen das AKW Jaitapur (The Hindu).  Das zahlt sich jetzt in Wählerstimmen aus.

“The sea is our farm. The entire village will have to relocate if the nuclear plant comes up. We don’t know if voting in another party will change matters, but the least we can do is cast our vote and then hope.” So Abdul Sayekar, der Vater von Tabrez Sayekar im Indian Express.

Seine Einschätzung wird von dem Journalisten Praful Bidwai gestützt:

„Wenn die regierende United Progressive Allianz in den nächsten Wahlen erneut die Regierung bilden sollte, dann könnte die Kernenergie kurzfristig einen Aufschwung erleben. Wenn dagegen eine von der Bharatiya Janata Party geführte Regierung die Wahlen gewinnt, dann werden zumindest einige der Reaktorimporte gestoppt werden. Die Shiv Sena, ein Verbündeter der BJP, ist gegen das Jaitapur Projekt, was die Lage weiter kompliziert und den Bau verzögern wird.”

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *