Am 10.April 2014 unterzeichneten die indische Regierung und der russische Staatskonzern Rosatom einen Vertrag über die Lieferung von zwei weiteren Atomkraftwerken, Kudankulam 3 und 4. Nach Medienberichten wurde eine Preis von 5,48 Mrd. US-Dollar vereinbart. Dafür soll das indische Atomhaftungsgesetz in Anwendung kommen.
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Wahlkandidaten aus dem AKW-Widerstand wurden nicht verhaftet
Das sollte in einer Demokratie wie Indien selbstverständlich sein. Sollte. Wenn die Kandidaten aus der Bewegung gegen das Atomkraftwerk Kudankulam kommen, ist die Nicht-Verhaftung von kriminalisierten AKW-Gegnern ein Ereignis.
Fotos von Amirtharaj Stephen bei Fukushima-Demo in Neckarwestheim
Auf der Fukushima-Demo in Neckarwestheim am 9.3.2014 wurden Bilder des indischen Fotografen Amirtharaj Stephen ausgestellt. Die Fotografien geben einen Eindruck vom Kampf gegen das AKW Kudankulam in Südindien. AktivistInnen hatten die Bilder am Haupttor des AKW aufgehängt. Auf ihrem Transparent forderten sie: „Atomexporte stoppen – Areva stilllegen”.
Kudankulam-Bilder von Amirtharaj Stephen: “A Nuclear Plant in My Backyard”.
Zur Demo in Neckarwestheim: SWR, Heilbronner Stimme, kurzes Video, langes Video, Sketch mit Oshidori Mako ab hier.
AKW-Gegner kandidieren für die ‘Partei der einfachen Leute’
Drei prominente Aktivisten aus der Bewegung gegen das AKW-Kudankulam wollen bei den indischen Parlamentswahlen im Mai diesen Jahres in den drei südlichsten Distrikten Tamil Nadus für die AAP kandidieren. AAP steht für ‘Aam Aadmi Party’ (Hindi für ‘Partei des kleinen Mannes’). In Tamil Nadu nennt sich die Partei ‘Eliya Makkal Katchi (AAP)’ (Tamil für ‘Partei der einfachen Leute’). Am 28.Februar 2014 traten in Idinthakarai rund 500 weitere Atom-GegnerInnen der AAP bei.
Die offizielle Bestätigung der drei Kandidaten durch die AAP wird in Kürze erwartet. Der bekannteste Aktivist, S.P. Udayakumar erklärte, als einzige Partei habe die AAP den Kampf gegen das AKW Kudankulam unterstützt. Nun werde der Kampf auf die politische Ebene gehoben. Frauen aus Idinthakarai würden die Führung der PMANE (‘People’s Movement against Nuclear Energy’) übernehmen und den Kampf vor Ort fortsetzen.
AKW Kudankulam in Betrieb – April, April !!
Wieder wurde der kommerzielle Betrieb des ersten Blocks des AKW Kudankulam verschoben – diesmal um gleich zwei Monate auf April 2014. Im letzten Jahr waren Verschiebungen auf den jeweils nächsten Monat üblich.
Bild 1: NPCIL am 18.2.2014
Laut IAEA-Statistik ist das AKW Kudankulam 1 (kurz: KKNPP 1) seit 22.Oktober 2013 in Betrieb.
Atomstrom – mit aller Macht
Indien setzt auf Kernkraft: Neue Meiler sollen die Energieversorgung des Landes sichern. Kritik an diesem Kurs wird von der Regierung rabiat unterdrückt. Und westliche Atomkonzerne wittern das große Geschäft.
Guter Artikel zum indischen Atomkraft-Programm von Dominik Müller in dem christlichen Magazin „Weltsichten”. ... zum Artikel
Der Schwerpunkt des Artikels liegt auf Jaitapur, die Informationen zu Kudankulam sind etwas ungenau: Dort ging nur der erste von zwei Reaktoren ans Netz, und das erst im Oktober 2013 und auch nur vorübergehend. Die russische Nachrichtenagentur ITAR-TASS spricht inzwischen ganz bescheiden von „ersten Versuchen” zur Stromproduktion.
Weiterhin kein Strom aus AKW Kudankulam
Am 29.Januar kam es im ersten Block des AKW-Kudankulam zu einem Turbinenschaden. Die Wiederaufnahme der Stromproduktion, wurde zunächst für den 2.Februar angekündigt und danach immer wieder verschoben. Das ist den Berichten der Netzbetriebsgesellschaft zu entnehmen. Die etablierte Presse berichtete den Turbinenausfall als Positivmeldung, in zwei bis drei Tagen werde das AKW wieder ans Netz gehen („Kudankulam nuclear plant to restart operations in two days”). Inzwischen sind sieben neun Tage vergangen (Update am 7.2.14).
Die AKW-Betreibergesellschaft kündigt den Beginn der kommerziellen Produktion noch immer für Februar 2014 an (NPCIL abgerufen am 5.2.2014. Ab Mitte Februar wird dort dann vermutlich der März 2014 angekündigt. Siehe dazu “AKW Kudankulam – Produktionsbeginn wieder verschoben“).
Der erste Block des AKW Kudankulam wurde am 22.Oktober 2013 zum ersten Mal mit dem Netz verbunden. Seither kam es zu acht Ausfällen, an vierzig Tagen lieferte das AKW keinen Strom. Die Verhandlungen über die Lieferung weiterer solcher AKWs durch die Rosatom laufen noch.
Hungerstreik gegen AKW Kudankulam abgebrochen
Am 4.Februar 2014 beendeten die elf Atomkraft-GegnerInnen in Idinthakarai ihren Hungerstreik. Ihr Gesundheitszustand hatte sich zunehmend verschlechtert. Weder die Zentralregierung in New Delhi noch die Landesregierung von Tamil Nadu reagierte in irgendeiner Weise auf den Streik, obwohl der Hungerstreik auch durch einen Streik der Fischer unterstützt worden war.
In New Delhi hatten sich am 4.Februar noch AktivistInnen mit den Hungerstreikenden in Südindien solidarisiert. Dreißig Menschen beteiligten sich an einem Sit In in der Landesvertretung Tamil Nadus.
Von einer Unterstützung des Hungerstreiks durch die AAP war weit und breit nichts zu sehen. Ob und wie sich das auf die Unterstützung der AAP durch die Atom-GegnerInnen bei den indischen Wahlen auswirken wird, bleibt abzuwarten.
Quellen: IndiaTV und Facebook
Unbefristeter Hungerstreik gegen Atomkraftwerk Kudankulam
In Idinthakarai, einem Fischerdorf in der Nähe des Atomkraftwerkes Kudankulam traten heute, am 31.Januar 2014, vier Frauen und sieben Männer in einen unbefristeten Hungerstreik.
Sie fordern, die Aufgabe der Pläne für Kudankulam 3 und 4, eine unabhängige Untersuchung der Probleme bei den Anlagen Kudankulam 1 und 2, die Veröffentlichung von Evaluations-Berichten, die Offenlegung von Haftungsvereinbarungen sowie die Einstellung der zahlreichen Verfahren gegen Atomkraft-GegnerInnen.
Kudankulam: Atomkraft-GegnerInnen wollen ins indische Parlament
Nach wochenlangen Beratungen hat die Bewegung gegen das Atomkraftwerk Kudankulam (PMANE, Peoples Movement against Nuclear Energy) beschlossen, bei den indischen Parlaments-Wahlen im Mai 2014 mit eigenen KandidatInnen anzutreten.