Atomkraft tötet überall – Hände weg von Jaitapur!

Veranstaltung in Stuttgart am 23. und Demo in Esslingen-Berkheim am 24.Oktober 2014.

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Film- und Diskussionsveranstaltung

mit dem indischen Regisseur und Atomkraftgegner Pradeep Indulkar.

„High Power” (Indien 2013, 27 min, Regie: Pradeep Indulkar, Englisch mit deutschen Untertiteln, Trailer). Der Film erzählt von den Folgen des Baus des ersten indischen Atomkraftwerks Tarapur in den 1960er Jahren. Die Bevölkerung verlor Land, Fischgründe und Gesundheit.

„Jai Jaitapur” (Indien 2014, ca. 30 min, Regie: Pradeep Indulkar, Original mit deutschen Untertiteln). In Jaitapur will Areva in einem Erdbebengebiet das größte AKW der Welt bauen. Der Film berichtet vom Widerstand der Bevölkerung.

Donnerstag, 23. Oktober 2014, 19:30 Uhr
Welthaus Stuttgart, Globales Klassenzimmer
Charlottenplatz 17 (Eingang 5 im Innenhof )
Eintritt frei, Spenden erwünscht

Kundgebung und Demo in Esslingen-Berkheim

Mit den Menschen aus Jaitapur in Indien fordern wir alle Angestellten bei der BPR-Gruppe wie auch alle anderen für Areva Tätigen auf, nicht länger für Atomkraftwerke zu arbeiten.

In Deutschland beschäftigt Areva etwa 5.000 Menschen, unter anderem im AKW-Neubau. Die auch in Esslingen-Berkheim vertretene BPR wurde von Areva als besonders zuverlässiger „Top-Lieferant” ausgezeichnet. BPR liefert Ingenieurleistungen für alle neuen Areva-Atomkraftwerke: In Finnland, in Frankreich, in China, in England und bald auch in Indien – falls Arevas Pläne für das AKW Jaitapur nicht durchkreuzt werden. Die BPR zählt neben Areva zahlreiche Städte und Gemeinden zu ihren Auftraggebern. Auch die Stadt Stuttgart gehört dazu.

Nach einer kurzen Kundgebung vor der Stadtbücherei Berkheim gehen wir zum Büro der BPR, um dort einen Appell aus Jaitapur zu übergeben.

Freitag, 24. Oktober 2014, 17:00 Uhr
Esslingen-Berkheim
Köngener Str. 3 (Vor der Stadtbücherei)
Bushaltestelle Berkheim Gemeindezentrum

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Atomkraft in Indien mit Unterstützung aus Deutschland

Indien betreibt 20 AKWs , vorwiegend Schwerwasser-Reaktoren mit geringer Kapazität. Der deutsche Konzern KSB lieferte Pumpen für 18 dieser AKWs. Die Atomreaktoren Indiens gehören zu den unsichersten und unzuverlässigsten der Welt. Unfälle und Beinahe-GAUs wurden verschwiegen, alles rund um die Atomkraft galt lange als Militärgeheimnis.

Obwohl Indien den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat, wurde 2008 das Atomembargo aufgehoben und Indien faktisch als Atommacht anerkannt. Im Gegenzug versprach die indische Regierung den Import von Atomkraftwerken im Wert von über 100 Milliarden Euro. Den AKW-Lieferanten Areva, Westinghouse, General Electric und Rosatom wurden sogar schon Standorte für Atomanlagen mit jeweils sechs Blöcken zugesichert.

Im südindischen Kudankulam hat Rosatom zwei AKWs gebaut. Seit einem Jahr läuft der erste Block im Testbetrieb. Der kommerzielle Betrieb musste bisher 35 Mal verschoben werden. Im letzten Mai wurden bei einem Störfall sechs Arbeiter zum Teil schwer verletzt. Der Tsunami 2004 forderte auch in Kudankulam Menschenleben. Dennoch wurden die mit Meerwasser gekühlten Reaktoren direkt an der Küste errichtet. Siemens lieferte wesentliche Komponenten nach Kudankulam.

Im westindischen Jaitapur möchte Areva sechs AKWs bauen – EPRs wie im finnischen Olkiluoto (EPR = European Pressurized Water Reactor ). Die Kosten des einen EPR in Finnland stiegen bislang von 3 auf 8,5 Milliarden Euro. Von diesen Milliarden profitierten auch die Areva-Lieferanten. „Dies trifft auch auf BPR zu, war das Projekt in Finnland doch Auslöser des raschen Wachstums in den letzten Jahren.” (BPR Aktuell 1.09 und BPR Aktuell 3.09)

In den letzten zwanzig Jahren gab es in Jaitapur drei Erdbeben oberhalb von fünf Punkten auf der Richterskala.

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Widerstand gegen neue Atomkraftwerke

In Jaitapur, in Kudankulam und an allen anderen neuen Standorten stoßen die Atompläne der indischen Regierung nicht erst seit Fukushima auf starken Widerstand. In West-Bengalen musste das Atomprojekt Haripur aufgegeben werden. In Kudankulam konnte die Inbetriebnahme nur mit massiver Polizeigewalt durchgesetzt werden. Vier Menschen starben.

Mit der Veranstaltung im Welthaus Stuttgart und der Kundgebung in Esslingen-Berkheim solidarisieren wir uns mit den indischen Anti-Atom-Bewegungen.

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Veranstalter:
Arbeitskreis „Stuttgart 21 ist überall”, Bürgerinitiative AntiAtom Ludwigsburg, indien.antiatom.net

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