Am 14.Mai 2014 waren im AKW Kudankulam sechs Beschäftigte zum Teil schwer verletzt worden (Unglück im AKW Kudankulam). Dazu wurde am 15.Juni 2014 ein kritisches Gutachten veröffentlicht. Dieses verweist auf andere Ausfällen im gleichen Bereich des AKW und zeigt, dass die offizielle Version eines Vorfalls im Rahmen von Wartungsarbeiten nicht glaubwürdig ist. Plausibler seien die ersten Berichte über eine Explosion im Bereich der Wasserzufuhr.
Monthly Archives: June 2014
Greenpeace bedroht die nationale Sicherheit Indiens
So berichteten indische Medien etwas verkürzt. In einem nicht-öffentlichen Bericht des indischen Geheimdienstes wurden aus dem Ausland finanzierte NGOs als Bedrohung für die nationale wirtschaftliche Sicherheit Indiens ausgemacht. Ihre Aktivitäten minderten das Wirtschaftswachstum um jährlich 2 bis 3 Prozent.
Geheimdienst enthüllt Anti-AKW-Verschwörung – Neuauflage der Sonntag-Rainer-Hermann-Geschichte
Das Intelligence Bureau (IB), der indische Inlandsgeheimdienst, hat in einem Bericht vom 3.Juni 2014 die „Sonntag Rainer Hermann” – Story neu aufgelegt. Dem prominenten Sprecher der Widerstandsbewegung gegen das AKW Kudankulam, S.P. Udayakumar, soll er als Verbindungsmann nach Deutschland gedient haben (zu „German entities” im Bericht, zu “German authorities” in der Presse) . Im Dunkeln bleibt, zu wem, zu welcher Behörde, Firma oder Organisation in Deutschland Verbindungen bestanden haben sollen.
Endlich: Keine Hermesbürgschaften für AKWs
Die Bundesregierung will künftig für den Bau von AKWs keine Hermesbürgschaften gewähren (Pressemitteilung Wirtschaftsministerium). Areva bekommt demnach auch keine Bürgschaft für den Bau der AKWs in Jaitapur.
Für Atomforschung und sogenannte Sicherheitstechnik in Bestands-AKWs soll es dagegen weiterhin Bürgschaften geben. Damit könnte Areva noch in den Genuss von Bürgschaften kommen, etwa für den Export der „Sicherheitsleittechnik” Teleperm XS. Der Kernfusionsreaktor ITER in Frankreich wird weiter gefördert (Spiegel).
Urgewald begrüßt das Ende der AKW-Bürgschaften und fordert, nun auch die bilateralen Atomabkommen mit Brasilien, Indien, Argentinien, Ägypten, Rumänien, Südkorea und Indonesien zu kündigen.
Die größte Demokratie der Welt? – Das Buch zur Wahl in Indien
Dominik Müller hat das Buch zu den Wahlen in Indien geschrieben. Fast zeitgleich mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses erschien sein Buch zu Indien bei Assoziation A.
Wer verstehen will, was die Menschen in Indien von ihrer neuen Regierung zu erwarten haben, muss dieses Buch lesen. Der neue Regierungschef Narendra Modi und die hindu-nationalistischen Parteien werden versuchen, die Interessen der Konzerne rücksichtslos durchzusetzen. Der Einsatz von Gewalt gehört dazu. Der Fortschritt fordert eben auch Opfer.
Die Wahlen in Indien – Ein Desaster auch für Atomkraft-GegnerInnen
Narendra Modi von der hindu-nationalistischen BJP verfügt im neuen indischen Parlament über die absolute Mehrheit. Zu den Verlierern der Wahl gehören auch die Anti-Atom-Bewegungen. Im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu haben AktivistInnen aus der Bewegung gegen das AKW Kudankulam für die Anti-Korruptionspartei AAP kandidiert. Aus Protest gegen das AKW Jaitapur hat die muslimische Gemeinde Sakhri Nate hindu-nationalistisch gewählt. Wahlboykott war in den Anti-AKW-Bewegungen kein Thema. Keine guten Aussichten, Repression und innere Zerreißprobe drohen.
Weiterlesen in der Graswurzelrevolution …