Tag Archives: Einschätzung

Mehr CO2, mehr Risiken

Wie im Beitrag zu den Beitrag zu den Plänen für 2032 gezeigt, sind nicht einmal die kurzfristigen Pläne realistisch. 100 GW im Jahre 2047 sind pures Wunschdenken der indischen Regierung. Falsche Prognosen zu künftigen Atomenergiekapazitäten sind nichts Neues. Bislang konnten sie ignoriert werden, entscheidend war alleine, was tatsächlich geschah. Aber diesmal ist es anders.
Das 100-GW-Ziel wirkt doppelt katastrophal: Die Reduktion des CO2-Austoßes wird behindert. Leben und Gesundheit aller Menschen werden aufs Spiel gesetzt, wenn Privatisierung und Liberalisierung angegangen werden.

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Atomindustrie für atomare Aufrüstung

“Das indische Atomenergieprogramm dient dem Aufbau einer einheimischen Atomindustrie mit dem Ziel, langfristig die indische Kriegsmarine atomar aufzurüsten. Dabei geht es nicht um Atomwaffen, sondern um durch Atomreaktoren angetriebene U-Boote, Flugzeugträger und Kriegsschiffe.” (Anti-Atom Indien 2018)

Atomar angetriebene U-Boote sind eine wichtige Säule für die Zweitschlagfähigkeit von Atommächten. Indiens Atom-U-Boot-Flotte wächst zügig. Indien rüstet am Golf von Bengalen nuklear auf (Telepolis 10.6.24). Es gilt immer noch, dass Atomenergie für die Stromversorgung der Bevölkerung nicht gebraucht wird. Als eigenständige Atommacht möchte die indischer Regierung nicht von anderen Großmächten abhängig sein. Deshalb fördert sie den Auf- und Ausbau der einheimischen Atomindustrie. Die Vergabe von Aufträgen für gleich zehn Reaktoren sind ein Beispiel. Dass beim AKW Kudankulam längere Ausfallzeiten und Verzögerungen bei der Fertigstellung in Kauf genommen wurden, um Personal auszubilden und indische Komponenten verwenden zu können, zeigt ebenfalls wo die Prioritäten liegen.

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Anti-Atom-Bewegung(en) gegen eine Atommacht

“NTPC ist auf der Suche nach Land für seine ambitionierten Nuklearpläne, doch ist mit lokalem Widerstand zu rechnen.” (ANS 19.2.25)

Flugzeug der Küstenwache bedroht Menschen in Kudankulam am 13.September 2012

“Widerstand an allen neuen AKW-Standorten Indiens”, haben wir in dieser Reihe den Beitrag über die Bewegungen vor Ort überschrieben. Vor zwölf Jahren veröffentlichten wir eine Beitrag mit gleichem Titel. Oft wehren sich die Menschen vor Ort zunächst gegen Enteignung und Vertreibung, informieren sich dann aber mit Hilfe von Aktivist*innen über die Auswirkungen von AKWs. Die indische Anti-Atom-Bewegung hat ihre Stärken im lokalen Protest. Mensch könnte in Indien auch von Anti-Atom-Bewegungen im Plural sprechen, da der  Widerstand stark lokal oder regional geprägt ist und auf nationaler Ebene nur lose Netzwerke von Aktivist*innen bestehen.

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Vom Widerstand zum Protest – Die Anti-AKW-Bewegung unter Modi

Mit den Wahlen im Mai dieses Jahres ist die Bewegung gegen die Atomkraftwerke in Indien abgeflaut. Nach Niederlagen in Kudankulam und Jaitapur wurde der Widerstand durch die Fokussierung auf die Wahlen weiter geschwächt. Mit Modi hat das nichts zu tun. Dieser verkündete zwar, das Atomprogramm in vollem Umfang umsetzen zu wollen, wirkliche Fortschritte konnte er aber bislang nicht erzielen. In der Auseinandersetzung um die Atomkraft in Indien ist eine vielleicht trügerische Ruhe eingetreten.

… weiter auf anti atom aktuell.

Nachtrag:

Shiv Sena weiterhin gegen AKW Jaitapur. Udayakumar aus AAP ausgetreten. Continue reading

Lähmung der Anti-AKW-Bewegungen nach der Wahl

Kurz nach der Wahl kursierten Gerüchte, die neue Regierung unter Modi werde den Ausbau der Atomenergie hintan stellen. Inzwischen lässt Premier Modi keine Zweifel, dass er das Atomprogramm der Vorgängerregierung mit aller Macht umsetzen wird. Die Anti-AKW-Bewegungen haben dem wenig entgegen zu setzen – aus Widerstand wird Protest.

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Anti-Atom-Bewegung auf parlamentarischen Abwegen?

Arvind Kejriwal
Arvind Kejriwal, AAP

Die neue Regierungspartei in Delhi unterstützt die Anti-Atom-Bewegung in Kudankulam. Damit ist die regionale Beschränkung der Bewegung durchbrochen.

Die zunächst nur in Delhi erfolgreiche Anti-Korruptionspartei AAP will bei den nationalen Wahlen 2014 in ganz Indien antreten. Sie bemüht sich um KandidatInnen aus der Bewegung gegen die Atomenergie (PMANE) in Kudankulam. Werden bei den indischen Wahlen 2014 die Atom-GegnerInnen Südindiens die neue Partei unterstützen? Wie werden sich die Bewegungen an den anderen Standorten verhalten?

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