365 Tage Hungerstreik gegen das AKW Kovvada

KovvadaAm 18.Dezember 2012 begannen AKW-GegnerInnen in Kovvada nach dem Vorbild der Bewegung in Kudankulam einen Ketten-Hungerstreik gegen die Landenteignungen für das geplante Atomkraftwerk. Nach genau einem Jahr haben sie nun die Fastenaktion beendet. M. Polisu, Bürgermeister („Sarpanch”) von Kovvada und Anführer der lokalen Anti-Atombewegung, beklagte mangelndes Engagement und fehlende Einigkeit der Bevölkerung. Im Vorfeld der Wahlen 2014 seien die parteipolitischen Orientierungen in den Vordergrund getreten. So ein Bericht auf Dianuke.org.

Ende November waren die angekündigten öffentliche Anhörungen zu den Enteignungen abgesagt worden – wegen eines drohenden Zyklons behaupteten die Behörden, wegen angekündigter Proteste sagte die bekannte Aktivistin Medha Patkar. Sie war nach Kovvada gekommen, um an den Protesten anlässlich der Anhörungen teilzunehmen.

Eigentlich wollten die Staatsregierung und die AKW-Betreibergesellschaft NPCIL die Landakquirierung im Oktober abschließen, rechtzeitig vor den Wahlen im kommenden Jahr. Im März dieses Jahres hatte das oberste Gericht von Andhra Pradesh die Landenteignung vorübergehend gestoppt. Im Sommer streikten dann die MitarbeiterInnen der zuständigen Behörden zwei Monate lange gegen die Aufteilung des Bundesstaates Andhra Pradesh. Die Landenteignungen für  das AKW Kovvada werden Wahlkampfthema sein, mehrere Parteien, z.B. auch die kommunistische CPI(M), fordern einen Stopp der Enteignungen.

In Kovvada will General Electric Hitachi sechs Reaktoren vom Typ ESBWR bauen. Dieser Reaktortyp wird noch nirgends gebaut, in den USA ist er noch nicht einmal zertifiziert. Die Kosten für nur einen ESBWR-Reaktor werden auf 8,5 Milliarden Dollar geschätzt.

Ein Vertrag zur Lieferung der Reaktoren konnte noch nicht abgeschlossen werden. GE Hitachi will genauso wenig haften wie Westinghouse, Areva oder Rosatom. Nach der Verabschiedung des indischen Atomhaftungsgesetzes 2010 wurde noch kein einziger Vertrag über den Import von AKWs abgeschlossen. Die Verträge mit Rosatom zu Kudankulam 3 und 4 scheinen hier eine Pilotfunktion zu haben.

Die Sicherheit seiner Reaktoren hat GE Hitachi in Fukushima unter Beweis gestellt.

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