Monthly Archives: March 2014

Fotos von Amirtharaj Stephen bei Fukushima-Demo in Neckarwestheim

Neckarwestheim 3.9.2014

Neckarwestheim 3.9.2014

Auf der Fukushima-Demo in Neckarwestheim am 9.3.2014 wurden Bilder des indischen Fotografen Amirtharaj Stephen ausgestellt. Die Fotografien geben einen Eindruck vom Kampf gegen das AKW Kudankulam in Südindien. AktivistInnen hatten die Bilder am Haupttor des AKW aufgehängt. Auf ihrem Transparent forderten sie: „Atomexporte stoppen – Areva stilllegen”.

Kudankulam-Bilder von Amirtharaj Stephen: “A Nuclear Plant in My Backyard”.

Zur Demo in Neckarwestheim: SWR, Heilbronner Stimme, kurzes Video, langes Video, Sketch mit Oshidori Mako ab hier.

 

Adivasi aus Chutka protestieren in New Delhi gegen AKW-Bau

Chutka Protest in Delhi am 4.3.2014

Chutka Protest in Delhi am 4.3.2014

Am 4.März 2014 demonstrierten in New Delhi mehrere Hundert Adivasi gegen die in Chutka (Madhya Pradesh) geplanten Atomkraftwerke. Anlass der 1.000 km weiten Reise nach New Delhi war die am 17. Februar durchgeführte „öffentliche” Anhörung zu den Umweltfolgen des AKW-Baus. Rund 200 irgendwie ausgewählte Personen wurden zu der Anhörung zugelassen, während weiteren 8.000 Menschen der Zutritt verweigert wurde. Diese reagierten mit einem Sit-In einige Hundert Meter vom Anhörungsort entfernt. (Bericht auf dianuke.org)

In Chutka sollen zwei indische Schwerwasserreaktoren mit jeweils 700 MW Leistung gebaut werden. Ein großer Teil der Menschen in den Dörfern Chutka, Tatighat, Kunda and Manegaon war 1984 für den Bau des Bargi-Staudamms an der Narmada schon einmal vertrieben worden. Mit der Auswahl des Standorts im Jahre 2009 begann auch der Widerstand. Erkundungsteams wurde der Zugang nach Chutka verwehrt. Die Gemeinderäte verabschiedeten Resolutionen gegen den AKW-Bau. Diese wurden ignoriert. Proteste verhinderten öffentliche Anhörungen im Mai und Juli 2013. (Berichte im Hindu bzw. auf kafila.org).

AKW-Gegner kandidieren für die ‘Partei der einfachen Leute’

Drei prominente Aktivisten aus der Bewegung gegen das AKW-Kudankulam wollen bei den indischen Parlamentswahlen im Mai diesen Jahres in den drei südlichsten Distrikten Tamil Nadus für die AAP kandidieren. AAP steht für ‘Aam Aadmi Party’ (Hindi für ‘Partei des kleinen Mannes’). In Tamil Nadu nennt sich die Partei ‘Eliya Makkal Katchi (AAP)’ (Tamil für ‘Partei der einfachen Leute’). Am 28.Februar 2014 traten in Idinthakarai rund 500 weitere Atom-GegnerInnen der AAP bei.

Pressekonferenz der AAP am 28.2.14 in Idinthakarai

Pressekonferenz der AAP am 28.2.14 in Idinthakarai

Die offizielle Bestätigung der drei Kandidaten durch die AAP wird in Kürze erwartet. Der bekannteste Aktivist, S.P. Udayakumar erklärte, als einzige Partei habe die AAP den Kampf gegen das AKW Kudankulam unterstützt. Nun werde der Kampf auf die politische Ebene gehoben. Frauen aus Idinthakarai würden die Führung der PMANE (‘People’s Movement against Nuclear Energy’) übernehmen und den Kampf vor Ort fortsetzen.

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LeiharbeiterInnen im AKW Tarapur streiken

Seit 24.Februar 2014 streiken rund 4.000 LeiharbeiterInnen in der Atomanlage Tarapur. Sie fordern bessere Bezahlung und Festanstellung. Alle Leiharbeiter erhalten weniger als 80 Euro Lohn im Monat (6.500 Rupien), egal ob sie das Gebäude reinigen oder ob sie mit Brennelementen hantieren.

Die Mehrheit der Streikenden stammt aus Familien, die einst ihr Land für die AKWs hergegeben haben. Sie fordern schon seit Jahren feste Jobs. Die katastrophale Lebenssituation dieser Familien hat Pradeep Indulkar in seinem Film „High Power” dokumentiert.

Zum Atomkomplex Tarapur gehören vier AKWs, eine Wiederaufarbeitungsanlage und eine Brennelementfabrik.

Quelle: Contract workers of Tarapur plant go on strike – The Hindu

Kumar Sundaram betont militärische Bedeutung des indischen Atomprogramms

Indiens Atompolitik war schon immer undurchsichtig, und die zivilen und militärischen Komponenten sind eng miteinander verflochten. Indien kaufte und verwendete in den 50er und 60er Jahren Material, Technik und Fachwissen unter dem Motto „Atoms for Peace” von den USA, Kanada, Britannien und anderen Ländern und sorgte damit dann 1974 für eine „friedliche” Detonation. Das bewies, dass die vermeintlich zivile Technik militärisch relevant ist. Als Reaktion auf diesen Vorfall entstand die internationale Nuclear Suppliers Group (NSG), die die Proliferation von Kernwaffen verhindern soll. Indien erzeugt kaum Atomstrom. Das gesamte Programm war immer auf militärische Ziele ausgerichtet. Beispielsweise wurden Reaktortypen gewählt, die Plutonium für die Waffenherstellung erzeugen. Dem Abkommen mit den USA zufolge ist das militärische vom zivilen Atomprogramm getrennt. Aber das spielt keine Rolle mehr, denn Indien hat jetzt Atomwaffenstatus. Heute kauft Indien Uran für Atomkraftwerke auf dem Weltmarkt, sodass mehr heimische Ressourcen für Rüstungszwecke zur Verfügung stehen.

So der indische Friedens- und Antiatom-Aktivist Kumar Sundaram in einem Interview mit E+Z. Vollständiges Interview …

Beim Besuch des indischen Aktivisten in Deutschland wurde das Graffito an einem der beiden Bunker in der Mutlanger Heide ergänzt. ‘Shanti’ und ‘Aman’ – Frieden in Hindi und Urdu.