Immerhin eine Meldung über den Widerstand gegen das AKW-Kudankulam. Aber kein Wort über die besonderen Risiken des AKW-Kudankulam. Kein Wort über die Mitwirkung deutscher Firmen. Kein Wort über das Drehverbot für die ARD. Kein Wort über die von der Staatsgewalt getöteten AKW-Gegner. Kein Wort davon, dass die Bevölkerung an allen neuen AKW-Standorten Widerstand leistet.
Dafür zum Abschluss ärgerliche Allgemeinplätze wie “Viele Hundert Millionen Inder leben in Armut. Sie sehnen sich nach Entwicklung und nach Energie” und “Nukleare Sicherheit oder die Frage eines atomaren Endlagers spielen in der nationalen Energiedebatte nur eine Nebenrolle.” Die Autorin projiziert ihre Wünsche auf die Armen Indiens und suggeriert, diese hätten irgendeinen Anteil an einer “nationalen Energiedebatte”. Wo findet denn diese statt und wer führt sie denn? Sie suggeriert, der Ausbau der Atomenergie, käme auch den Armen zu gute. Dafür existiert keine Infrastruktur. Dezentrale, erneuerbare Energien sind die einzige Chance für die Stromversorgung der Landbevölkerung Indiens. Der Anteil der erneuerbaren Energie liegt in Indien bei über 10 Prozent, der der Atomenergie bei unter 3 Prozent der gesamten Stromproduktion.