Am Abend des 26.11.2013 detonierten in der Nähe des AKW Kudankulam selbst gebastelte Bomben. Sechs – nach einigen Meldungen sieben – Menschen wurden getötet, mehrere schwer verletzt. Unter den Toten waren drei Kinder. Einige Häuser stürzten ein.
Die Explosion ereignete sich in der Siedlung Casa Nagar. Die Siedlung befindet sich zwischen dem AKW Kudankulam und dem Fischerort Idinthakarai – knapp einen Kilometer vom AKW und eineinhalb Kilometer von Idinthakarai entfernt (nicht fünfzehn Kilometer vom AKW entfernt, wie schlecht informierte Medien berichten). Die Siedlung war 2004 für die Opfer des Tsunami errichtet worden.
Die vom Feuer entstellten Toten konnten zunächst nicht identifiziert werden. Niemand konnte befragt werden, da die AnwohnerInnen nach der Explosion ihre Siedlung verlassen hatten. Sie befürchteten Polizei-Übergriffe wie im September 2012, als Polizeikräfte die Siedlung durchsucht hatte.
Die Schuldigen hatte die Polizei schnell ausgemacht: Führende Anti-Atom-AktivistInnen, namentlich Udayakumar, Pushparayan, und Mukilan, seien für die Explosion verantwortlich. (Hindustan Times)
Diese Beschuldigung wurde am Abend des 27.11.13 zurückgenommen. Zwei der Toten und einer der Schwerverletzten seien für die Explosion verantwortlich. Sie waren aus dem etwa 10 Kilometer entfernten Ort Koothenkuzhi (auch als „Kuthenkuly” geschrieben) in die Tsunami-Siedlung geflüchtet. In ihrem Heimatort gab es zum Teil gewalttätige Auseinandersetzungen um illegalen Sandabbau. (Indian Express)
Weitere Informationen in der Presseerklärung der PMANE, in einem Bildbericht aus Idinthakarai basierend auf Informationen von EinwohnerInnen und ein klärender Korrepondentenbericht vom 28.11.13 (alles englisch). Eine Meldung auf deutsch im Focus.
(Aktualisiert am 28.11.2013)